Die Performance |
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Das Beziehungsgeflecht zwischen Körper
und Raum hat sich im 20. Jahrhundert radikal verändert. Unser Körper
und die Topographie seiner Verortung ist in fraktale Dimensionen vorgerückt.
Im Dreischritt des performativen Körpers des Künstlers, seiner
Angeschlossenheit an den virtuellen Raum per Digicam und Laptop sowie
des partizipierenden Körpers des Zuschauers eröffnet sich eine
Dialektik mediatisierter Erfahrung. Dieser Dialektik und der ihr immanenten
Problemstellungen widmet sich Magdalena Inc.+. Sie begreift die Fraktalität,
das Imperfekt, das Unscharfe als Chance für eine Versinnlichung
und Verdichtung körperlicher Erfahrungswelten. Diese verharren nie
in Selbstreflexivität, sonderen verbinden Mimesis mit Alterität.
Jede(r)
PerformerIn ist nicht nur VertreterIn seiner/ihrer Fachkompetenz, sondern
geht über diese hinaus. Der Musiker wird zum Tänzer,
die Bewegerin zur Sängerin.
Wie geht das? In ausgedehnten Workshop-/Probephasen geben sich die Ensemblemitglieder
gegenseitig Workshops in ihren Kernkompetenzen und leisten so Vermittlungsarbeit.
Die Disziplinen kooperieren und verstehen einander, sehen sich selbst
aus unterschiedlichen Perspektiven.
Die Performance verbindet darstellerische
Arbeit mit Elementen der Rauminstallation. Große Video- und Diaprojektionen
an den (alt-) belassenen Wänden
sowie Monitore am Boden bilden eine imaginative atmosphärische
Media-Landschaft. Mithilfe von Bildern, Dynamiken und Klängen
wird ein Raum eröffnet,
der eine Wahrnehmungssensibilisierung von Bewegung und Zeit ermöglicht.
Aus diesem Raum entfaltet sich die Performance als Interaktion der
Teilnehmer in realtime. Die Handlung der PerformerInnen baut sich durch
die Gleichzeitigkeit
im Raum auf, verdichtet sich an manchen Stellen und löst sich
phasenweise wieder ganz auf. Jede Aufführung ist Unikat, entsteht
aus und verschwindet in der Zeit des jeweiligen Abends. |